Mittwoch, 6. Juli 2011

Wrestling Themes #1: Raven - Scream (TNA)

Es ist kein Geheimnis, dass Raven einer meiner absoluten Lieblingswrestler ist. Seine Arbeit am Mikrophon ist mit Kunst zu vergleichen, seine Psychologie im Ring ist durchdacht und sein Gimmick Facettenreich und trotz des Comiccharakters authentisch.
Raven ist eine gequälte Seele, deren Vergangenheit seinen Geist in eine tiefe Melancholie stürzte. Dies passte ganz gut zu dem unberechenbaren Grunge-Poeten, den er in den frühen Jahren verkörpert hat. Deswegen gab man ihm auch in der WCW sehr passend eine abgeänderte Akustikversion von Nirvanas „Come as you are“ als Theme. Passte schon ganz gut.

Doch Raven war schon immer mehr, und mit den Jahren wurde die andere Seite von ihm immer bedeutender: die düstere Seite. Raven war längst mehr, als nur ein gepeinigter Jugendlicher. Er war ein Genie, welches an dem eigenen Genius verrückt wurde. Krähen durchzogen seinen Wahnsinn. Der Raven-Charakter hat erstaunliche Parallelen zu Alex in Clockwork Orange. Eine Gemeinsamkeit, die Raven Anfang des 21. Jahrhunderts immer weiter ausarbeitete.

So wirkt die Theme, die Dale Oliver ihm für TNA gegeben hat, wie eine düstere und wahnsinnigere Version der alten WCW-Theme. Krähengeschrei wurde hinzugefügt, die Töne passend zum Wahnsinn verzerrt, der Klang finsterer inszeniert. Die Inspiration liegt deutlich bei seiner WWE Theme „End of Everything“, hat jedoch keine Spur von der brachialen Gewalt, sondern behält weiterhin die Melancholie. Und genau dieser Spagat ist es, der Raven zu einen der spannendsten Charaktere der Wrestling-Geschichte macht – und seine Theme so passend.


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