Sonntag, 31. Juli 2011

Wrestling 2.0

Kein anderes Buisness wurde durch das "auftauchen" des Internets so in seinen Grundfesten erschüttert wie die Welt des Wrestlings: nicht nur trafen die illegalen Downloads usw das Wrestling genauso wie die Film- und Musikindustrie, aber auch das Kayfabe, die vorgespielte Welt vor der Kamera, wurde durchsichtiger denn je. Es kostet mich heute nur zwei Mausclicks und ich hab ein Bild von Rey Mysterio ohne Maske, weiss das Triple H der Mann von Stephanie McMahon ist oder erfahre, dass Chris Jericho und John Cena sich eigentlich blendend verstehen. Obwohl es schon seit den 40ern bekannt ist, dass Wrestling abgesprochen ist, wurden erst Ende der 90er die empörten Stimmen laut Wrestling sei "fake".
Klar, ein harter Schlag.
Doch langsam scheinen, zumindest die Wrestler zu begreifen, welch ein mächtiges Werkzeugdie wunderbare Welt des web2.0 ist. Vor allem ich, als Student der Interaktiven Medien, sehe begeistert zu.

Allen voran muss man natürlich Zack Ryder, den selbsternannten Internet-Champion, nennen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Hype um ihn nicht ganz nachvollziehen kann. Klar, er kann reden - aber er ist kein Raven und weit weg vom Charisma eines The Rocks. Klar, er kann was zeigen im Ring - aber er ist weder ein John Morrison noch ein Daniel Bryan. Und von seinem albernen Woo-Woo-Woo Gimmick, welches Robbie E bei Impact seriös erscheinen lässt, will ich gar nicht erst anfangen.
Aber man will ja offen sein für alles und der Hype macht einen neugierig. Also hab ich mir mal ein paar Folgen von "Z! True Long Island Story", der youtube show von Zack Ryder, reingezogen. Und jetzt versteh ich es schon ein bisschen mehr. Diese wöchentliche Show verfolgt mehrere running Gags, wie z.B. der von John Morrison besessene Vater von Zack, oder den "Brosky of the week". Und wie gut ist es, sich selbst zu promoten, wenn es die Liga, für die man arbeitet, nicht macht? Durch die Direktheit des Internets bekommt der Fan eine ganz persönliche Bindung zum Wrestler. Der Schachzug ist genial. Gebt der Show mal eine Chance, schließlich hat er es dank ihr wieder vor die WWE Kameras geschafft.



Melina versucht sich derweil auch daran, ihren Mangel an TV Time mit Internet-Präsenz auszugleichen. Leider ist alles, was sie bisher lieferte, weniger entertaining. Aber sie kündigte großes an, schließlich will sie ihren Fans zeigen, wie sie wirklich ist.

Besser macht es da schon Colt Cabana: in einer Sketch-Serie auf youtube parodiert er das verhältnis zwischen Writern und Wrestlern. Colt, dessen größte Stärke der Humor ist, punktet hier auf voller Ebene und man wünscht sich viel mehr Folgen.



Auch die aktuelle Storyline um CM Punk wäre so nicht möglich gewesen, würde es nicht die ganzen Internetforen, Interviews usw geben würde. So wussten wir wie viel Wahrheit in der Story steckt und das macht Wrestling authentischer. So viel zum Thema "Wrestling ist fake" ...

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