Montag, 11. Juli 2011

Destination X 2011 - ein Review

Es ist eigentlich traurig: ich freute mich auf Hardcore Justice 2010, ich freute mich auf Bound for Glory 2010 und danach war lange Zeit tote Hose in der TNA PPV Landschaft. Der Turn von Jeff Hardy und die Gründung von Immortal und das ganze Theater war so langweilig und erstickend für jegliche Euphorie, die man für TNA irgendwie empfinden konnte. Man steckte Bully Ray und Sting in Matches und Storylines, in die ebenso gut auch Samoa Joe, D'Angelo Dinero oder andere reingepasst hätten. Man hat Gunner & Murphy mehr Aufmerksamkeit gegeben, als Beer Money oder Generation Me. Über ein halbes Jahr hat es gedauert, bis ich mich wieder auf ein TNA PPV freuen konnte: Destination X 2011.

Ich meine: die Rückkehr des 6-seitigen Rings? Pur X-Division? Ein Fourway mit den vielleicht athletischsten Wrestlern außerhalb der zwei großen Ligen? RVD vs Lynn? Styles vs Daniels? C'mon, es musste groß werden.

Groß genug, um sich eine Review von mir zu verdienen. Ich werde jedes Match und jedes Segment (ausgeschlossen Interviewsegmente) kommentieren und benoten. Mal schauen was für eine Note bei rum kommt. Wrestling matters? We'll see …

Kazarian vs Samoa Joe
Joe ist ein Killer! Ich will ihm nicht in einer dunklen Gasse begegnen. Nicht wegen seiner beeindruckenden Physik – nein, ich glaub dem Typen wirklich, dass er mich killen will. Kaz dagegen erinnert mich von seinen Moves und seinem Look an einen jungen Rob Van Dam. Wer weiss, was da noch von ihm kommt.
Man wollte in diesem Match Joe dominieren sehen, so wie er früher die X-Division dominiert hat. Und man wurde zufrieden gestellt. Vom Matchaufbau und der Stimmung im Ring war dieses Match ein Leckerbissen. Leider hat der Ausgang des Matches mir das Ganze ein wenig verdorben. Da schließ ich mich dem Publikum an: „This is bullshit!“ Irgendwas großes müssen sie mit Joe doch planen, oder steckt er im Doghouse?
Note: 2,75

Eric Youngs Partnersuche
Mein Herz ist aufgegangen, als ich Curryman sah. Ich hab gejubelt, als er erklärte, warum er nicht kämpfen kann. Ich liebe Curryman. Und ich liebe Shark Boy. Allein weil mich die beiden immer wenn sie auftreten so unendlich unterhalten bekommt dieses Segment diese gute Note, trotz des Auftritts von Eric Young...
Note: 1,5

Douglas Williams vs ? (Open Challange)
Douglas Williams mit der British Invasion ( I <3 ihr neues Outfit!). Ener der technischsten Vertreter der X-Division. Open Challenge. Eine unbekannte Musik wird gespielt. Wer könnte das sein? Desmond Wolfe? Sonjay Dutt? Johnny Devine? Jay Lethal? Homicide? Davey Richards? KENTA? Nein, es ist … Mark Haskins?
Versteht mich nicht falsch, ich finde Mark Haskins ist großartig. Aber irgendwie war es taktisch unglücklich gewählt: Das Publikum wundert sich „Who are you?“ und kurz darauf chanten die ersten Patrioten „USA“. Das hat dem ganzen irgendwie den Wind aus den Segeln genommen. Haskins sah aus wie ein junger Edge mit Pelzmantel und musste sich während dem Match zusammen mit Williams die Seele aus dem Leib wrestlern, um überhaupt Reaktionen vom Publikum zu bekommen. Zu schlimmen Zeitpunkten im Match forderten sie sogar Shark Boy. Armer Haskins, er tut mir leid. Aber warum lässt man ihn auch gegen einen anderen Briten debütieren? Die Amis wussten nicht, ob sie sich auf Williams Seite schlagen sollen oder nicht. Es hat sehr unter der Konstellation gelitten, da helfen auch die Hypes des Publikums nicht …
Note: 2,5

Generation Me vs Eric Young & Shark Boy
Ich hasse Eric Young. Sein Comedy-Gedöns ödet mich an. Dagegen ist Shark Boy großartig. Aber die X-Division-Fähigkeiten machten dieses Match solide. Es war bestimmt nicht das Match der Nacht, sorgte aber bestimmt dafür, den Durchschnitt zu steigen.
Note: 2,25

Alex Shelley vs Shannon Moore vs Robbie E vs Amazing Red (Ultimate X Match, #1 Contendership)
X-Divison ohne Ultimate X? Unmöglich. Und so hat man hier vier Wrestler der Division, die grad nichts besseres zu tun hatten, in dieses Match gesteckt.
Alex Shelley ist ein Urgestein der X-Division (würde ich für jedes X-DiVISION in diesem Blogeintrag nen Cent bekommen …), Shannon Moore gehört zwar nicht zu meinen Lieblingen, aber er zieht zumindest die Matchqualität runter. Amazing Red ist klein und ich glaube einfach ihm nicht, dass er einen realistischen Kampf gewinnen könnte – aber er ist verflucht schnell und akrobatisch. Manche seiner Moves machen für mich keinen Sinn. Robbie E ist der einzige Teilnehmer, der mich ein wenig stört. Ich warte noch darauf, dass mich dieser Charakter von der Leistung im Ring oder am Mic irgendwie unterhält. Aber naja, dafür ist die Matchart schon spektakulär genug.
Das Match hält, was es verspricht: sicke Action und Alex Shelley durfte sogar nach Cookie treten. Viel Seilakrobatik das ganze. I like.
Und mit Alex Shelley als Sieger geht bei mir natürlich die Sonne auf.
Note: 1,5

Jerry Lynn vs Rob Van Dam
Hach ja, etwas für die ECW-Nostalgiker. The Whole Effing Show vs The New Effing Show. Die beiden haben einfach Chemie im Ring. Man hat ihnen geglaubt, dass sie das Match um jeden Preis gewinnen wollten. Da gibt es gar nicht viel zu sagen. Großartig.
Note: 1,5

Austin Aries vs Low Ki vs Jack Evans vs Zema Ion
Oh, Gänsehaut! Wie ich mich auf dieses Match gefreut habe. Nicht nur wegen der Stipulation, bei welcher der Gewinner einen TNA Vertrag bekommt. Jeder einzelne dieser Wrestler gehört zu Wrestling-Indy-Elite. Ich kann mich nur dem Publikum anschließen: „Sign them all!“
Austin Aries ist einer der wenigen Namen, die man unweigerlich mit Ring of Honor in Verbindung bringen muss. Er ist eine Art Total Package wenn man so will: geiles Micwork, heftiger Kampfstil, gesund-gespielte Arroganz.
Zema Ion ist eigentlich unter dem Namen Shiima Xion bekannt und hat ein Sleazer Gimmick. Er wäre als nächstes in meiner Liste gewesen der „Lohnt sich“ Rubrik. Das hat sich ja nun erledigt.
Low Ki, der unter dem Namen Kaval NXT Staffel 2 gewonnen hat, der Welt weit große Siege feiern konnte, der einen krassen, martial arts Stil hat. Bad Ass, ready for the kill, wenn man ihn lässt. Großes Kino und mein heißester Kandidat auf den Sieg im Vorfeld.
Jack Evans aus der berühmten Hart Schmiede in Kanada – die Symbiose aus Breakdance und Highflying Wrestling. Bei vielen Moves kann man nur denken: WTF? Auch über ihn hätte noch ein extra „Lohnt sich“ folgen sollen.
Creme de la Creme. Und sie haben die Erwartungen übertroffen. „This is Wrestling“ „Everbody!“ „Sign them all!“... das Publikum hat recht.
Großartigster Moment im Match: als Low Ki und Aries jeweils einen Gegner in einem schmerzhaft aussehenden Submission Move hatten und sich derweil gegenseitig beschimpften. So etwas macht Matches erst authentisch, episch und spannend.
Ich wüsste nicht, wie man ein Match besser gestalten könnte.
Note: 1

Abyss vs Brian Kendrick (X-DiVISION Championship)
Ich freu mich zwar auch schon ein wenig auf Hardcore Justice und auf das Match von Abyss aber seien wir mal ehrlich: er hat nichts in der X-DIVISION zu suchen.
Brian Kendrick und Abyss hatten so viel Chemie im Ring wie ein Ziegelstein und eine Dose Ravioli. Ach schade, aber es hätte schlimmer kommen können: Abyss hätte erfolgreich verteidigen können.
Außerdem gefiel mir der Konfettiregen am Ende: er erinnerte mich an Kirschblüten.
Note: 3,5

Christopher Daniels vs AJ Styles
30 Minuten feinstes Wrestling. Keinen Moment langweilig. Schade, dass Styles gewonnen hat. Aber dies kann mir nicht das Wässerchen trüben.
Note: 1

Wenn meine Matheskills mich nicht verlassen, ist die Gesamtnote eine 1,95 (ca^^).
Eine 1 vor dem Komma lässt sich sehen – ich hatte zumindest schon gedacht die Tage seien vorbei. Hoffentlich empfinden die Verantwortlichen bei TNA ebenso wie ich, aber das wäre zu schön um wahr zu sein.
Allons-Y!

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